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music between ambient and ambience

THE PHANTOM STRING

... ist ein rein albumorientiertes Studioprojekt, welches 2015 von Olaf Kujat gegründet wurde, um seine Vision von dunkler, atmosphärischer Musik zu verwirklichen. Lag man stilistisch anfangs noch dem Dark Ambient und dem Industrial nahe, so hat sich dies mittlerweile sehr weit aufgelockert. Auch wenn Ambient und ein überwiegend dunkler Charakter Teile der DNS von The Phantom String sind, sieht Kujat sein Projekt nicht einem speziellen Genre verpflichtet. Er betont jedoch ein paar Grundprinzipien, die er in jedem Album von The Phantom String wiederfinden möchte. Darunter, einen filmischen Charakter, sowie eine gute Abfolge der Stücke. Das Wichtigste ist aber, dass jedes Album einen in sich geschlossenen Kosmos bildet. 

This head is Kujat's alter ego for The Phantom String.

Kujats Hauptinstrument ist der Synthesizer, der aber nur ein wenig über all den anderen Instrumenten steht. Eigens abgenommene akustische und exotische Instrumente bekommen bei The Phantom String ebenso ihren Platz. Manchmal sind es Instrumente mit einem eigenwilligen Klang, wie das Daxophon, das Waterphone oder ein Gong. Dabei wird ein möglichst organischer Klang angestrebt, der sich nicht allzu sehr wiederholt und dem Hörer etwas zu entdecken bietet. Wenn Kujat auch gerne mit den Eigenheiten solcher Instrumente spielt, so steht das Gesamtbild eines Titels immer im Vordergrund. 

Olaf Kujat ist erstmals in der zweiten Hälfte der 90er Jahre mit einigen Demotapes seiner ehemaligen Projekte in Erscheinung getreten. Darunter waren Microscape, Syntact, Escape To Dreamscape und Subdimension. Auch das Projekt Analogue Electronix zählt dazu, dessen Demo-Tape 2022 beim Label Minimalkombinat auf Vinyl wiederveröffentlicht wurde. Mit dem Berliner Sänger Michael Pallin bildet Kujat das Electropop-Duo The Talking Stone.  

Die Alben

Teapoy (2024)

1.Ornament I: Cartouche
2.Dream Veiled In Vapour
3.Chaiselongue
4.Ornament II: Arabeske
5.Rubin
6.Carillon D'Argento
7.Secrets Of A Long-Lost Idol
8.Ornament III: Mandala
9.​Bronze Mask
10.Wooden Mask
11.Gallery Of Tapestries
12.Ornament IV: Rosette
13.Comme Reine et Roi
14.
Carillon Rosso
15.
Oscuramento
16.​
Ornament V: Spiral


​Auf TEAPOY, dem nunmehr dritten Album von THE PHANTOM STRING, sind angenehme Klänge zu vernehmen. Eine kompromisslos düstere Stimmung, wie sie auf den Vorgängeralben PRIMUS und zum Teil auf TWIN vorherrschte, ist einer zwar dunklen, aber einladenden Stimmung gewichen. TEAPOY will gefallen! Neben einem filmischen Charakter bleibt Ambient eine, wenn auch kleine Grundkomponente von THE PHANTOM STRING, wird aber dezent mit anderen Musikstilen verschmolzen, zum Beispiel mit einem Hauch Jazz. Daneben gibt es auch Exkursionen in die Weltmusik, sowie Anklänge an klassische Musik, zudem wird sich erstmals in poppigere Gefilde gewagt. Der rote Faden, der sich durch alle 16 Stücke des etwa einstündigen Albums zieht, verbindet alles zu einem stimmigen Mosaik. 

Ein Teapoy ist eigentlich ein kleiner, ursprünglich indischer Tisch mit drei Beinen, der nicht seit je her, aber im Laufe seiner Geschichte tatsächlich zum Aufbewahren und Servieren von Tee diente. Als ein außergewöhnliches Möbelstück repräsentiert dieser, neben anderem Mobiliar und Interieur, einen Teil der Innenausstattung, die man in Herrenhäusern finden kann. Hierzu zählen auch Verzierungen in Holzvertäfelungen oder Stuckdecken, genauso wie Wandschmuck und kleinere Zierobjekte, wie Edelsteine und Spieluhren. All diese Dinge erzählen auf dem Album ihre eigene Geschichte. TEAPOY handelt aber nicht allein von dieser materiellen Seite. In den vier gesungenen Stücken wiederum, begegnen wir einer mystisch-immateriellen Seite. Wir begegnen menschlichen Gefühlen, wie Sehnsüchten und Ängsten, die in diesen Räumen ätherisch gefangen zu sein scheinen. All das ist verwoben in einem Traum, in den man gerne mehr als einmal eintauchen möchte. Mal findet man sich an einem surrealen Ort wieder, wie in einem Lynch-Film, vernimmt die verschrobene Ästhetik eines alten Vampirstreifens oder stößt auf monumentale Dramatik. TEAPOY ist stilistisch breit angelegt und schwer einzuordnen. Es ist kein Trip Hop, aber das Kolorit ist doch irgendwo in dessen äußerem Kreis zu finden. Gothic meets Easy Listening, dezente Elektronik mit Retro-Faktor, erweitert mit akustischem, teils ungewöhnlichem Instrumentarium. Immer mit der Intention, dem Hörer ein interessantes Hörerlebnis zu bescheren. TEAPOY ist edel, mit einer Portion Magie und Staub. Come on and smell the dust of TEAPOY!




Twin (2020)​

1.
L'Évocation
2.
Joujou
3.
La Présence temporaire
4.
Carrousel (Du Jardin plein des Souvenirs)
5.
Violette
6.
Floue dans la Fôret brumeuse
7.
Figure anonyme
8.
Les Ombres des Invisibles
9.
Fils et Filles
10.
Chant des Âmes unies

TWIN erzählt die Geschichte eines draußen in den Wäldern stehenden Geisterhauses. Die zehn instrumentalen Titel erzeugen sehnsuchtsvolle Stimmungen, thematisieren Melancholie und Mysterien, projizieren unbehagliche Erscheinungen und betonen die Unruhe in der Ruhe. Dabei bleibt alles in den Synapsen des Kopfkinos doch nur schemenhaft umrissen, wie in einem Traum.

Der musikalische Stil in der ersten Hälfte des Albums erinnert mit seinem Retro-Flair an die Filmsoundtracks der (Horror)filme der sechziger oder siebziger Jahre. Dem gegenüber stehen in der zweiten Hälfte minimale, orchestral anmutende Dark Ambient-Stücke, die teils schaurig und atonal die Atmosphäre noch mehr verdichten. The Phantom String’s Version eines Haunted-House-Soundtracks!



Primus (2017)

1.​Mechanismus
2.Gat​eway
3.Pipes & Wires
4.Rayonnade
5.Chamber III
6.Chamber IV
7.Tankar
8.Fluid
9.Katakomben
10.Corridor​
11.Schachtleuchten
12.Spinwire​

Auf PRIMUS wird eine Tür geöffnet, die in die verlassenen Räume eines stillgelegten Industriekomplexes führt, denen eine gewisse Paranormalität innewohnt. Die zwölf instrumentalen Titel des Albums lassen sich als Szenarien oder einzelne Räume beschreiben. Sie bieten eine abwechslungsreiche, aber stets düstere Melange aus Elektronik, exotischen Instrumenten, Maschinengeräuschen sowie verfremdeten Klängen von Gegenständen in vielfältigen Arrangements. Fernab von gängigen Strukturen und Sounds wechseln sich energiegeladene Momente mit ruhigen, entschleunigten Passagen ab. Mal bedrohlich, mal voller Faszination. Atmosphärische Tiefe ist die Stärke von PRIMUS. Soundtrack zum Erkunden von Stalkergelände oder den Gängen und Räumen der Nostromo.

Die Bilder

Olaf Kujat dirigiert seine Phantom Band

the phantom band plays



Olaf Kujat im Original

Olaf Kujat


Olaf Kujat am Klavier

...on piano





Auf der Treppe

...on the stairs